Lukka ist eines unserer älteren Schulpferde. Sie ist stolze 26 Jahre alt, aber immer noch fit und für so manches zu haben. Könnte sie reden oder schreiben, würde sie uns wohl viel erzählen… Zum Beispiel, dass Reiten weitaus mehr ist, als sich nur auf dem Pferderücken tragen zu lassen. Dass es den Körper stimuliert durch koordinierte Bewegungen, gesunde Körperhaltung oder die Rhythmisierfähigkeit fördert, ist noch recht nachvollziehbar. Vor Allem, wenn wir in Betracht ziehen, dass der menschliche Körper und der Pferdekörper im engen Kontakt sind und beide zu biomechanisch gesunden Bewegungen gelangen sollten. Das sind Bewegungsabläufe, die den Körper und die Wirbelsäule des Menschen nicht schädigen oder einschränken.

Der Teil des Reitens, der schon nicht mehr so ersichtlich ist, fällt in den sozialen Bereich. Zum Erfolg oder eben Nichterfolg gehören immer zwei, die sich gemeinsam als ein Team verständigen müssen. Dabei ist wichtig, dass wir es lernen klar auszudrücken, was wir wollen, was wir brauchen und was wir fühlen. Nur so hat unser Partner – das Pferd – die Chance zu verstehen, was wir von ihm fordern. Und das fängt oft schon beim einfachen Führen oder Bodenarbeit an.

Eine weitere tolle Eigenschaft, ist die Fähigkeit Zuzuhören. Der junge Menschen lernt, was seinem Pferd gefällt, was weniger, welche persönlichen Bedürfnisse es hat und wo man auf es Rücksicht nehmen muss.

Um ein gutes Team zu bilden, brauchen wir nicht nur körperliches Training, Wissen und Technik, genauso wichtig ist auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und den sozialen Fähigkeiten. Reiten ist eben eine der wenigen Sportdisziplinen ‚all inclusiv‘.
