Der Tölt

Tölt ist ein Viertakt mi 8 Phasen, bei dem sich die lateralen und diagonalen Beinpaare abwechseln. Es gibt keinen Moment, in dem das Pferd alle vier Beine in der Luft hätte. Die Fußfolge entspricht der des Schritts: hinten rechts, vorne rechts, hinten links, vorne links. Der Unterschied liegt darin, das statt der Dreibeinstütze das gesamte Pferdegewicht nur auf einem Bein lastet.
Tölten kann fast jedes Islandpferd von Natur aus. Oft zeigen sie das schon im Fohlenalter auf der Weide. In diesem bequemen Viertakt können Islandpferde lange Strecken zurücklegen. Das macht die Islandpferde unter anderem sehr beliebt auf längeren Geländeritten und Wanderritten.
Tölt ist aber nicht gleich Tölt. Während der Ausbildung ist es meist nötig neben dem Finden des Gleichgewichts und der Tragfähigkeit des Pferderückens auch an dem ausbalancierten Töltpunkt zu arbeiten. So lernt das Pferd den sauberen Viertakt von den anderen Töltvarianten zu unterscheiden. So gibt es Pferde die den Takt in Richtung Trab oder Pass verschieben. Auf dem Weg zu richtigen Viertakt ist (übrigens wie bei dreigängigen Pferden auch!) es wichtig an der Selbsthaltung, Dressurarbeit und der Losgelassenheit zu arbeiten.
Einige Tölt-verwandte
Passtölt – auf isländisch bezeichnet als „Grísaskeid“ oder auch als Schweinepass bezeichnet –
ist eine unsaubere Variante des Tölts, bei der die lateralen Bewegungen betont werden. Das Vorderbein berührt die Erde schneller sodass die laterale Phase verlängert wird. Es ist jetzt statt dem Viertakt ein 1 . 2 … 3 . 4 … 1 . 2 … 3 . 4 zu hören.
Trabtölt
ist eine Verschiebung, bei der sich der Viertakt in Richtung diagonale Bewegung fällt. Zu hören ist nun ein 1 … 2 . 3 … 4 . 1 … 2 . 3 … 4

Der Rennpass

Der Rennpass ist eine zweitaktige Bewegeung mit 4 Phasen, bei dem sich die lateralen Beinpaare mit einer Flugphasen, in der das Pferd mit allen vier Beinen über der ERde ist, abwechseln. Beim richtigen Pass fusst dabei das laterale Hinterbein einen klitzekleinen Moment eher auf, als das Vorderbein und fusst auch wieder um einen Moment eher ab. Es ist allerdings so ein kleiner Zeitverzug, dass der Zuhörer meist nur den Zweitakt wahrnimmt.
Rennpass haben nicht alle Islandpferde angeboren. Und selbst bei Pferden, die eine Passveranlagung genetisch mitbringen, muss das Temperament und der Vorwärtsdrang stimmen, damit sie auch gut passen. Ein gutes Passpferd verlängert den Rahmen im Pass und wird sehr schnell, bis zu 50 km/h. Auf Island ist der Rennpass die Königsdisziplin. Wer in einmal selbst erleben darf, weiß warum.

Warum sich beim Islandpferd die besonderen Gänge erhalten haben?
In der Vergangenheit waren auf Island die Pferde die einzige Möglichkeit von der einen Seiter der Insel auf die andere zu gelangen. Das anspruchsvolle Gelände, die unberechenbaren Gletscherflüsse und die Lebensumstände erlaubten es den Menschen nicht für Kutschen genug breite Wege, Straßen und Brücken zu bauen. Reisen auf Pferden, die die Gletscherflüsse durchschwimmen konnten und sich mit dem Gelände i Hochland zu helfen wussten, war lange Zei die einige Möglichkeit. Zu Huf wurde die Post befördert, das Heu aus den Bergen getragen und die Fische vom Hafen in die Stadt gebracht. Es gab sogar einen Pferdekrankentransport, bei dem zwei Pferde einen Verletzen in einer Trage zwischen sich trugen.
Damit man rechtzeiti ankam, töltete man: Für den Reiter ein angenehmer, gut zu sitztender Gang, enegiesparend für das Pferd und tritsicher. Ein gutes Reisepferd musste tölten können und niemandem wäre nicht im Traum eingefallen statt dessen zu traben.
Später, als die ersten Automobile erfunden wurden, ritt man auf Island imer noch. So gehörte das Islandpferd noch nach dem zweiten Weltkieg zu den normalen Verkehrsmitteln. Es passierte sogar des ofteren, dass die Pferde ein Auto abschleppen mussten, dass in der Flussmitte hängengeblieben war.
Auf dem Kontinent, wo Kutschen und ds Militär Einzug erhielten, bevorzugte man trabende Pferde. Die Zelter“ aus dem Mittelalter wurden systematisch aus der Zucht aussortiert.