Farbvielfalt

Beim Islandpferd ist die Vielfalt groß. Es gibt fast alle vorstellbaren Varianten und Schattierungen. Es gibt auch Zuchten in Island, die sich auf bestimmte Fellfarben spezialisiert haben. So wurden traditionell in Kirkjubaer nur Füchse gezogen – am Besten mit Abzeichen am Kopf und weißen Söckchen. Heutzutage findet man Zuchten, die sich darauf verstehen seltene Farben zu erhalten und sich mit ihren Vererbungsgesetzen beschäftigen.

Grundfarben Füchse, Braune und Rappen

Genauer gesagt gib es nur zwei Grundfarben: Füchse und Rappen.
Füchse dürfen keine schwarzen Haare im Fell und in der Mähne haben. Zeigt ein Pferd irgendwo am Köper schwarzes Haar besitzt es das Rappgen. Ob es dann ein Brauner wird oder ein Rappe entscheidet ein weiteres Gen, dass die schwarze Farbe aufhellt.

Füchse können verschiedene Farbschattierungen haben, auch der Behang variiert von reinweiß bis tiefrot.

Typisch für Braune ist die schwarzes Langhaar und schwarze Socken. Die Mähne ist bei Islandpferd dabei oft aufgehellt, manchmal bis ins Rote. Unter Züchterkreisen mutmaßt man, das dieses Phänomen durch die Sonne ausgelöst sein könne. Richtig schwarze Rappen findet man beim Islandpferd nur selten. Oft haben sie auch nur im Winter oder im Sommer tiefschwarzes Fell, sogenannte Sommer- oder Winterrappen.

Das Creme Gen: Isabell, Erdfarbe und Leuchtrappe

Das Creme Gen hellt die Grundfarben auf. Es kann in unterschiedliche Intensität uftreten. Phänotypisch sieht man beim ausgeprägten Creme Gen Träger Fuchs die Farbe Isabell oder Palomino.

Beim Braunen hat das Creme Gen den Effekt, die Erdfarbe. Es hellt das Deckhaar auf ein gelb, weiß oder hellbraun. Das Langhaar bleibt dunkel. Der Hauptunterschied zum Falben ist neben dem anderen Genetischen Hintergrund, dass sie keinen echten Aalstrich besitzen.

Rappen mit Creme Gen heißen Leuchtrappen. Hier hat dieses Gen den kleinsten Effekt. Träger sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. die Pferde sind manchmal rappfarbig mit einer Aufhellung ins Dunkelbraun, manchmal erkennt man sie an hellem Fell in den Ohren oder am Bauch. Eine eindeutige Zuordnung ist meist erst nach einem Gentest oder der Analyse des Stammbaums möglich.

Die Falben: Aalstrich und Zebrastreifen.

Die Falbfarbe ist die ursprüngliche Färbung der Wildpferde. Falbgene erhellen typischerweise das Fell am Körper mehr, als am Kopf. Klassisch ist die oft ausdrucksstarke sogenannte Maske – einen dunkleren Nasenrücken. Der Aalstrich muss echt sein, d.h. er darf nicht nur auf den Rücken beschränkt sein, sondern muss sich in Schweif und Mähne fortsetzen. Meist haben diese Pferde auch einen zweifarbigen Schweif bzw. Mähne. Beim Falben können auch zusätzlich dunkle Ohrenränder, Zebrastreifen an den Gliedmaßen oder am Widerrist auftreten (sog. Eselskreuz)

Je nach dre Grundfarbe des Pferdes gibt es Fuchsfalben, Braunfalben oder Graufalben, die auch manchmal als Mausgraue bezeichnet werden.

Das Falbgen kann sich aber auch mi dem Cremegen kombinieren. Dann sind die Falbmerkmale oft nicht so deutlich zu sehen. Wiederum gibt eindeutige Auskunft ein Gentest.

Blondinen und Silbermähnen

Eine begehrte und besondere Farbe wird vom Silbergen hervorgerufen. Es färbt das Langhaar weiß. Kombiniert mit der Grundfarbe des Pferdes – Fuchs, Brauner oder Rappe – kommt dabei eine ungewöhnliche Farbe zustande, bei der das Körperfell dunkel bleibt, der Behang aber hell wird, oft mit einem fast schon silbrigen Hauch: Die Windfarbe.

Nur bei Füchsen ist Windfarbgen oft sehr versteckt. Weiße Mähnen können bei diesen auch anderweitig zustande kommen und müssen nicht zwingend auf Windfarbe hindeuten.

Schimmel – Stichelhaar – Farbwechsler

Auch beim Islandpferd gibt es den klassischen Schimmel, der in einer Grundfarbe geboren wird und dann mit den Jahren weiß wird. Die ersten Anzeichen für die Schimmelfarbe sieht man meist um die Augen herum. Wie lange es dabei dauert, bis sie komplett weiß sind, ist sehr unterschiedlich. Mähne und Schweif bleiben meist noch länger dunkel, auch ist es möglich während dem Schimmelprozess eine Groschung (Apfelschimmel) oder später im Alter eine Fliegenschimmelfärbung.

Ein Phänomen, dass man oft beobachtet, sind Stichelhaare. Das kann zur normalen Fellfarbe des Pferdes gehören oder mit zunehmendem Alter auftreten.

Eine sehr seltene Farbe ist bei Islandpferd der Farbwechsler, der alle vier Jahreszeiten eine anderes Fell hat. Diese Laune der Natur entsteht dadurch, dass das Unterfell eine andere Farbe aufweist als das Deckhaar. Im Winter ist das Unterfell versteckt, die Fellfarbe wird bestimmt vom Deckfell (zB. Fuchs, Brauner, Rappe oder andere Farbkombinationen). Im Frühling und Herbst, wenn umgefellt wird kommt das Füllhaar zum Vorschein, dass oft eine sehr helle oder weiße Färbung hat. Nur Kopf und Füße bleiben dunkel, dort wird nicht so viel Unterfell gebildet.

Licht und Schatten: Schecken

Schecken gib es natürlich auch (tobiano oder overo/splash). Diese lustigen Gesellen gibt es in allen oben erwähnten Grundfarben und Kombinationen. Eine Besonderheit unter den Schecken sind die Helmschecken, die durch eine ungewöhnlich breite Blesse, die beide Augen erfasst oder einen komplett weißen Kopf auffallen. Hier finden wir auch oft unpigmentierte blaue Augen sog. Fischaugen.