Was oder wer – um alles in der Welt – ist Angie?

Was oder wer – um alles in der Welt – ist Angie?

Wer aufmerksam unsere Internetseite studiert hat oder unsere Beiträge liest, ist bestimmt schon einmal über den Begriff „Reiterferien Angie“ gestolpert. Angie, klingt fast wie Angel…

Angie ist vielleicht ein geflügelter Pegasus, ein Kentaur oder ein Einhorn. Das ist im Grunde nicht so wichtig. Wichtig ist, das er unsichtbar ist und in jeder Fantasie ein wenig anders. Bestimmt ist er schnell und kann fliegen, von einem Ort zum Nächsten. Und er fliegt immer dort hin, wo sich in gegenseitigem Respekt zwei Seelen begegnen – eine tierische und eine menschliche.

Angie ist der kleine Schutzengel der Tiere aus dem Buch „Die Linda Tellington-Jones Reitschule“. Angie versteht die Sprache der Pferde und hilft uns unsere Vierbeiner besser kennenzulernen und zu verstehen. Im Buch von Linda Tellington-Jones erklärt sie, warum Pferde manchmal anders reagieren als wir und woran wir erkennen, wenn sich unser Pferd wohlfühlt…

Angie Reitkurse und Reiterferien sind mehr als nur Reiterwochen. Hier lernen wir, wie wir unseren Partner Pferd als echten Freund gewinnen. Wir lernen nicht nur ausbalanciert und pferdegerecht zu reiten, sondern auch mit dem Pferd vom Boden aus zu arbeiten und sich gegenseitig zu verstehen. Wichtig sind auch theoretische Kenntnisse und verschiedene Massagetechniken, sog. TTouch-Berührungen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde steigern.

Die Lerngeschwindigkeit bestimmt jeder für sich selbst und eine stressfreie Lernatmosphäre führt zu vielen Angiemomenten. Momenten, in denen wir uns ein Stück weit unserem Traum nähern, mit dem Pferd eins zu werden…

Hier gibt’s noch mehr Infos zum Weiterlesen: Ziemlich beste Freunde mit Pferden – Angie® – Jugendreitkurse (angie-jugendreitkurse.de)

Wann bei uns die nächsten Angie Reiterferien stattfinden, erfahrt ihr hier!

„Mehr als nur Reitstunde“

„Mehr als nur Reitstunde“

Lukka ist eines unserer älteren Schulpferde. Sie ist stolze 26 Jahre alt, aber immer noch fit und für so manches zu haben. Könnte sie reden oder schreiben, würde sie uns wohl viel erzählen… Zum Beispiel, dass Reiten weitaus mehr ist, als sich nur auf dem Pferderücken tragen zu lassen. Dass es den Körper stimuliert durch koordinierte Bewegungen, gesunde Körperhaltung oder die Rhythmisierfähigkeit fördert, ist noch recht nachvollziehbar. Vor Allem, wenn wir in Betracht ziehen, dass der menschliche Körper und der Pferdekörper im engen Kontakt sind und beide zu biomechanisch gesunden Bewegungen gelangen sollten. Das sind Bewegungsabläufe, die den Körper und die Wirbelsäule des Menschen nicht schädigen oder einschränken.

Der Teil des Reitens, der schon nicht mehr so ersichtlich ist, fällt in den sozialen Bereich. Zum Erfolg oder eben Nichterfolg gehören immer zwei, die sich gemeinsam als ein Team verständigen müssen. Dabei ist wichtig, dass wir es lernen klar auszudrücken, was wir wollen, was wir brauchen und was wir fühlen. Nur so hat unser Partner – das Pferd – die Chance zu verstehen, was wir von ihm fordern. Und das fängt oft schon beim einfachen Führen oder Bodenarbeit an.

Eine weitere tolle Eigenschaft, ist die Fähigkeit Zuzuhören. Der junge Menschen lernt, was seinem Pferd gefällt, was weniger, welche persönlichen Bedürfnisse es hat und wo man auf es Rücksicht nehmen muss.

Um ein gutes Team zu bilden, brauchen wir nicht nur körperliches Training, Wissen und Technik, genauso wichtig ist auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und den sozialen Fähigkeiten. Reiten ist eben eine der wenigen Sportdisziplinen ‚all inclusiv‘.

Die Aufrichtung des Reiter vs Aufrichtung des Pferdes

Die Aufrichtung des Reiter vs Aufrichtung des Pferdes


„Richte dein Pferd gerade und richte es auf!“ Kennt ihr dieses Zentralthema? Vielleicht sogar eins der zentralsten Themen überhaupt – nicht nur fürs Pferd sondern auch für den Reiter…

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Wenn ein Team Reiter-Pferd einmal in der Ausbildungsskala soweit gestiegen ist, dann haben sie eine grundsätzliche Sache für sich erreicht: Sie haben die besten Vorbedingungen dazu, beide lange gesund zu bleiben.

Für die Pferde haben wir verschiedene Übungen und Techniken sie geradezurichten. Es fängt bei der breiten Zügelführung und dem Scharfe-Kurven-Reiten an, und führt bis zum Reiten von Schulterherein usw. Aber über verschiedene Varianten vielleicht in einem nächsten Artikel. Wenn wir aber in Betracht ziehen, dass das Pferd das Spiegelbild seines Reiters ist, ist es klar, dass auch der Reiter sich geraderichten und aufrichten muss.

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Wie zum Beispiel in der Feldenkrais Methode kann uns dabei die Vorstellung helfen, dass das Becken der zentrale Punkt ist. Schaffen wir das Becken in einer geraden (sogenannten neutralen) Position zu halten, passt sich der übrige Körper früher oder später an. Die tiefe Wirbelsäulenmuskulatur ermöglicht uns, sich zwischen den Schulterblättern anzuheben und die Halswirbelsäule aufzurichten. Der Kopf eines solchen Reiters ist frei beweglich und wird ruhig getragen.

Das ist im Übrigen auch der Grund, warum die Hippotherapie für Leute mit Behinderung so gut funktioniert. Als eine der sehr wenigen Reha Methoden, aktiviert die Pferdebewegung die tiefe Stabilisationsmuskulatur der Wirbelsäule und induziert durch die Beckenbewegung im Rückenmark den Impuls sich aufzurichten. Dieses kleine Wunder konnten die Teilnehmer des Kurses zum therapeutischen Reiten am vergangenen Wochenende beobachten. Unter fachlicher Anleitung therapierten wir einen schwerbehinderten Jungen auf dem Pferd. Nach einer kurzen Weile konnte er plötzlich für einen kurzen Moment seinen Kopf, der im Normalfall unkontrolliert herunterhing, aufrichten und halten.

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Weil der anatomisch funktionierende Sitz eine zwingende Voraussetzung ist für jegliche sinnvolle Hilfengebung und Verständnis zwischen Reiter und Pferd, starten wir morgen wieder traditionsgemäß mit unserem Sitzkurs. Ich hoffe wir werden wieder viele Reiter gerade und aufrichten. Für die Gesundheit von Reiter und Pferd!

Kopftuch

Kopftuch

Ihr Pferd hat eine kurze Aufmerksamkeitsspanne? Es ist schreckhaft oder nervös? Es kann keine Sekunde ruhig stehen? Vielleicht wünscht es sich eine Kopfbandage!

Körperbänder sind elastische Bandagen, die sich auf verschiedene Art und Weise um den Pferdekörper wickeln. Sie wirken auf Faszienebene, lösen Muskelverspannungen und stimulieren bestimmte Körperpartien. Eine Anleitung, wie und warum solche Körperbänder eine gute Ergänzung sein können, würde ein ganzes Buch füllen (Oder einen ganzen Tag zB. bei uns auf unserem Seminar im Mai!)

Die Kopfbandage ist jedoch relativ einfach. Die meisten Pferde mögen sie gerne auf ihrem Kopf. Zuerst ist es gut, dem Pferd die Bandage vorzustellen, damit es weiß, dass sie nicht beißt ;-).

Dann wickelt man sie zweimal um das Pferdegenick und knotet die freien Enden ineinander. Danach zieht man zuerst eine Schlaufe über das eine Ohr, dann die andere Schlaufe über das zweite nach vorne. Um die Pferdeohren herum stimuliert dies Bandage die Nerven, die aus dem Wirbelkanälen austreten und den Kopf und Pferdehals innervieren.

Pferde regieren oft sehr schnell darauf, wenn ihnen diese Kopfbandage gut tut. Sichtlich geht der Stresspegel zurück, der Kopf wird oft gesenkt, Gähnen und Kauen folgt. Wenn das Pferd gerne eine Kopfbandage trägt, kann die Bandage so oft und so lange getragen werden, wie das Pferd will. Nebeneffekte und „Gewöhnungseffekte“ gibt es gewöhnlich nicht. Alles in Allem lässt sich die Kopfbandage damit vergleichen, wenn der Mensch eine Kapuze, ein Kopftuch oder einen Hut anzieht, obwohl es nicht nötig wäre. Wir fühlen uns in bestimmten Situationen damit einfach besser ;-).

Die Bewegung der Schulterblätter von Anatomie bis Knieschluss

Die Bewegung der Schulterblätter von Anatomie bis Knieschluss

Ein Wunder der Natur und der Biomechanik des Pferdes ist die Aufhängung des Pferderumpfes zwischen den Schulterblättern. Wisst Ihr, wie das funktioniert und was diese Funktionalität beeinträchtigen kann?

Die Verbindung der Vordergliedmaßen und des Pferdekörpers wird von Muskeln und Sehnen gebildet. Dem Pferd fehlt das Schlüsselbein, das beim Menschen hier z.B. für Stabilität sorgt. Gottseidank! Bei Belastungen und Sprungabfederungen dieser Gewichtsklasse, wäre das Schlüsselbein ständig gebrochen… Wirklich starke Muskelverbindungen als biologischer Stoßdämpfer sind hier viel sinnvoller.

Was passiert aber, wenn die Muskeln fest und unelastisch werden? Das Gewicht des Pferdes zieht nach unten und hängt sich wie in eine Hängematte in die Brustmuskulatur rund um das Brustbein. Diese Muskelgruppen sind aber nicht dafür geschaffen, über einen längeren Zeitraum Gewicht zu tragen. So kommt es oft zur einer Hypertension und einem blockierten Brustbein. Es entstehen ungefederte Belastungsspitzen, die schnell für die unteren Gelenke der Vordergliedmaßen untragbar werden. Nach einer gewissen Zeit lassen pathologische Veränderungen an den Gelenken und Sehnen nicht auf sich warten.


Ein erstes Anzeichen des „Herunterfallens“ ist eine Delle, die sich gleich hinter dem Schulterblattrand bildet, und der oft fälschlicherweise als eine Hypotrophie des Trapezmuskels diagnostiziert wird.

Ein weiteres Zeichen einer Überlastung gibt uns das Gewölbe zwischen den Vorderbeinen: Haben wir eine gotische Architektur, ist alles ok, ein romanischer Bogen ist so „lala“ und stürzt das Gewölbe nach unten ein, ist es fünf vor zwölf.

Gründe für das Zusammenbrechen dieses Funktionskreises gibt es viele: Einer davon kann zum Beispiel ein Sattel sein, der eine zu enge Kammer besitzt, und den Pferderumpf permanent nach unten drückt. Manchmal sind auch zu kurze Kopfeisen daran Schuld oder Kopfeisen mit gebogenen Endspitzen. Manche Pferde sind hier sehr empfindlich.

Neben vielen Faktoren der Ausrüstung, Verletzung oder nur einfach ‚zuviel falsche Belastung‘ spielt auch der Reitersitz eine wichtige Rolle: Hat ein Pferd einen Reiter, der beständig sein Knie an den Sattel drückt, bewirkt er fast denselben Effekt wie ein unpassender Sattel und die Bewegung der Schulter wird eingeschränkt.

Kleines Offroad-Fünfganggetriebe

Kleines Offroad-Fünfganggetriebe

„Das sieht aber lustig aus!“, höre ich oft, wenn unsere kleinen Isis im Tölt loslaufen. Was auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich scheint, zaubert aber oft auch dem Skeptiker ein Lächeln ins Gesicht, wenn er erst einmal auf dem Rücken so eines Tölters sitzt.

Tölt ist ein Viertakt mi 8 Phasen, bei dem sich die lateralen und diagonalen Beinpaare abwechseln. Es gibt keinen Moment, in dem das Pferd alle vier Beine in der Luft hätte. Die Fußfolge entspricht der des Schritts: hinten rechts, vorne rechts, hinten links, vorne links. Der Unterschied liegt darin, dass statt der Dreibeinstütze das gesamte Pferdegewicht nur auf einem Bein lastet.

Das Tölten ist ein besonderes Erlebnis: Der Reiter wird im Sattel weniger hin und her bewegt: Er kann sogar ein Glas Bier oder ein anderes Lieblingsgetränk mitnehmen…

Isis schaffen es lange Strecken im Tölt zurückzulegen. Dadurch, dass sie immer mit einem Huf Bodenkontakt haben, sind sie auch in schwierigem Gelände trittsicher. Neben vielen anderen Eigenschaften prädestinieren die angenehmen Gänge die Islandpferde geradezu als Geländepferd und Freizeitpartner. Wer diese kleinen Tölter in ihrem Element selbst erleben will und nicht gleich deshalb nach Island reisen, heißen wir herzlich willkommen bei uns auf dem Hof Vikinghorse Milevo.

Reiten ist Sport. Wie fördert es uns?

Reiten ist Sport. Wie fördert es uns?

Das Reiten auf Pferden sieht leicht aus. Der Reiter sitzt „nur“ auf dem Pferderücken und lasst sich tragen… Zumindest mag es für den Zuschauer, der keine Reiterfahrung hat, so aussehen. Dass Reiten aber tatsächlich eine Sportdisziplin ist und oft sogar noch viel mehr, erkennt man auf den ersten Blick kaum.

Reiten wie ein Tänzer

Koordination ist zum Beispiel so ein interessanter Blickwinkel. Der Reiter lernt verschiedene Bewegungen gleichzeitig auszuführen. Die Hände und die Füße machen unterschiedliche Bewegungen und der Mensch muss sich seiner Körperposition im Raum bewusst werden und sich sehr gezielt und dosiert bewegen. Diese koordinativen Fähigkeiten lassen sich zum Beispiel denen eines Tänzers gleichstellen. Genauso muss der Reiter mit der Zeit nicht nur ein Gefühl für seinen eigenen Körper entwickeln, sondern auch für seinen Tanzpartner, das Pferd.

Gesunde Wirbelsäulengymnastik

Übrigens wenn wir schon bei der unabhängigen Bewegung der Gliedmaßen sind… Dies wird nur durch eine neutrale Beckenposition ermöglicht, bei der es zu keiner einseitigen Belastung der Wirbelsäule und der Bandscheiben kommt. Gutes Reiten unterstützt also eindeutig die gesunde Bewegung. Und die haben wir leider oft viel zu wenig (nach meiner Erfahrung leider auch schon kleine Kinder…)

Was Reiten und Musik gemeinsam haben?

Weitere wichtige Fertigkeiten sind Rhythmus und die Fähigkeit zu rhythmisieren. Ein musisches Gefühl zahlt sich auf dem Pferd immer aus! Aber auch diejenigen, die nicht mit einem musischen Talent gesegnet worden sind, können sich in dieser Hinsicht beim Reiten weiterentwickeln.

Muskeltraining – wo liegen die Herausforderungen?

Trainiert man auch Muskeln und Kraft? Wer schon mal eine längere Strecke im leichten Sitz geritten ist – nicht im Sattel sitzend, sondern mit den Füßen in den Steigbügeln stehend – wird dem sicherlich zustimmen. Aber welche Muskeln trainieren wir? Unter Anderem bekommen die inneren Stabilisatoren der Wirbelsäule eine ordentliche Portion ab. Sie kümmern sich um das Aufrechterhalten des Gleichgewichts, damit zusammenhangend die Muskelgruppen des Becken- und Schultergürtels. Und auch die Bauchmuskulatur kommt nicht zu kurz, vor Allem das Finden eines muskulären Gleichgewichts zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur. Damit der Reiter die richtigen Muskeln trainiert, ist es gut einen erfahrenen Trainer an der Seite zu haben. Lernt der Reiter erstmal falsche Bewegungsmuster, ist das oft eher schädlich für seine Gesundheit. (Für das Pferd selbstverständlich auch.)

Reiten und die Entwicklung der jungen Persönlichkeit

Konzentration und das Beruhigen von Geist und Körper sind weitere Themen mit denen ein Mensch am Pferd punktet. Vor allem für unsere jungen Schüler oft ein wichtiger Aspekt. Dabei sind unsere Pferde geduldige Lehrer, die dem Schüler wie ein Spiegel sofort zeigen, wenn seine Aufmerksamkeit irgend woandershin galoppiert. Da ist der zweibeinige Trainer sogar oft arbeitslos. 😉

Zielbewusstheit, Selbstsicherheit, Rücksichtnahme nicht nur gegenüber dem Pferd und das Übernehmen von Verantwortung sind weitere Eigenschaften, die für einen Menschen in der heutigen Welt wichtig sind und die aus einem Reitlehrer oft mehr machen als nur einen Sportlehrer. Sie kümmern sich auch darum, dass seine Arbeit so interessant, sinnvoll und erfüllt ist.

Reiten auf bunten Bällchen…

Reiten auf bunten Bällchen…

Der Eine Reiter schafft es nicht den Trab auszusitzen, ein anderer ist steif im Rücken, der nächste wiederum sitz schief im Sattel… Oft kennen wir sogar unsere Probleme nur allzu gut… aber wie kommen wir da raus?

Helfen können die bunten Bälle, entwickelt von Eric Fränklin, Tänzer und Choreograf aus der Schweiz. Unter den Reiterhintern im Sattel, unter den Achseln, unter dem Oberschenkel etc. können sie Muskeln und Faszien lösen und stimulieren und so dem Reiter helfen, angewöhnte Stereotypen zu ändern.

Der Reitersitz wird durch die richtige Funktionalität geformt. Anweisungen, die von außen eine schöne Form bezwecken sind oft nicht zielführend. Ein klassisches Beispiel ist die tiefe Ferse. Ein Hinunterdrücken der Ferse versteift nicht nur das Fußgelenk, sondern auch das Knie und das Becken. Fördern wir dagegen ein gelöstes Bein, wird der Absatz rhythmisch im Steigbügel nach unten federn…

Diese bunten (Wunder)bälle sind natürlich nicht die einzige Möglichkeit, den Reitersitz zu lösen. Aber es ist toll in manchen Situationen nicht an alles denken zu müssen und einen Helfer im Sattel zu haben, der unseren Körper eigenständig zum Loslassen animiert. Wenn ihr auch auf einem bunten Bällchen sitzen wollt, wir haben Anfang April wieder unseren Sitzschulungskurs, an dem bestimmt unter anderem auch die Fränkllinbälle nicht zu kurz kommen.

Alles, was ihr über die Sitzschulung wissen müsst und zur Anmeldung!

Multifunktionales Leckerli

Multifunktionales Leckerli

Kaum ein Thema ist so unterschiedlich diskutiert, wie das Füttern aus der Hand. Und das zu Recht. Futter bewirkt nämlich Wunder, im Guten wie i Schlechten… So ein Leckerbissen nach dem Reiten oder “nur so” zur Begrüßung, befriedigt das Gewissen des Reiters und das Verlangen danach seinem Rosse etwas Gutes zu tun. Beim Pferd löst es aber oft andere Emotionen aus. Beispielseise: „Bestimmt ist da noch mehr! Wo? Her damit!!“ Warum ist das so und warum begeben wir uns hier oft in einen Teufelskreis? Das Pferd hat eine sehr kurze sekundenschnelle Rückkopplung zwischen der Belohnung und der damit verbundenen Handlung. Darum passiert es uns häufig, dass wir eigentlich unbewusst das ungeduldige Verhalten am Anbindeplatz, das in-die-Tasche-kriechen oder das Schnappen nach Jacke und der Hand belohnen… Was nun?

Keine Leckerlies füttern? Oder dem Leckerbissen einen gewollten sinnvollen Bezug geben? Kommt es zu einem unerwünschten Pferdeverhalten, gibt es viele Lösungen, die Abhilfe schaffen. Es lohnt sich genau hinzusehen und zu versuchen die für Pferd und Reiter individuellen Ursachen herauszufinden.
Bei uns hat sich oft ein „Rückwärts“ als multifunktionelle Miniaufgabe direkt vor dem Leckerbissen gut bewährt.

Rückwärtsrichten hält das Pferd auf Abstand. Es weiß, dass es die Leckerei nur bekommt, wenn es vom Menschen wegtritt.

Rückwärtsrichten gymnastiziert. Wenn wir das Leckerchen unten reichen und das Pferd rückwärtstreten lassen, muss das Pferd die Schulterblätter bewegen trotzdem das gesamte Rumpfgewicht darauf liegt. Es löst und trainiert also die Rumpfaufhängung zwischen den Schulterblättern.

Rückwärts… eine sinnvolle Leckerlieübung .

Und last, but not least, unsere Fütterambition und das Danke ans Pferd sind sinnvoll befriedigt.
Übrigens: Oft ist ein Stimmlob oder ein Streicheln mehr wert als ein Leckerli, wenn es denn von Herzen kommt und unsere wahre Freude ausdrückt. Die Pferde merken den Unterschied!

Der Balancezügel

Der Balancezügel

Ein nützlicher Tipp, der hilft das Pferd unterm Sattel zu einer physiologisch sinnvollen Bewegung zu führen.

Manchmal hat man als Reiter alle Hände voll. Den Balancezügel kann man schnell dazunehmen, wenn man ihn braucht. Denn: Für das Reitpferd ist er ein tolles Hilfsmittel, um seinen Schwerpunkt nach hinten zu verlagern und in Balance zu kommen. Super hilfreich ist es zum Beispiel in schwierigem Gelände.

Was so nett nach Halskette aussieht, ist nichts anderes als ein gewöhnliches 6meter langes Nylonseil aus dem Baumarkt. Der Balancezügel liegt über dem Buggelenk am Halsansatz. Dort wirkt er auf einen Nervenkomplex, das Ganglion Stellatum, eine Nervenverzweigungsstelle, die die Vorhand und den Hals innerviert. Hier kann sein Impuls den Reflex des Vorwärts-abwärts und gleichzeitigen Anheben des Pferderumpfes auslösen.

Bei der Remonte, dem jungen Pferd im ersten Jahr seiner Ausbildung, ist der Balancezügle besonders sinnvoll. Er unterstützt die bremsende und lenkende Einwirkung ohne das Pferd zu sehr am Kopf einzuschränken. So kann es die Balancierstage Kopf-Hals freier tragen und unter dem Reiter besser seine natürliche Balance wiederfinden.

Hilfsmittel müssen sinnvoll und einfach sein… So macht ihr Euren Balancezügel selber!

Aber auch beim älteren Reitpferd ist der Balancezügel eine tolle Sache. Hier hilft er z.B. beim Bergabreiten, damit das Pferd langsam bleibt, sich besser auf der Hinterhand trägt und auch im schwierigen Gelände nicht das Gleichgewicht verliert.
Die Tellington TTouch® Methode hat noch Vielerlei andere einfache Hilfsmittel zu bieten, die den Reiteralltag erleichtern.